Mit M=BRAKE bringt MESSRING das weltweit erste Subsystem für Crashtest-Anlagen auf den Markt, das den Einsatz von aktiven Bremsassistenzsystemen in der Pre-Crash-Phase simulieren kann.
Moderne Crashtest-Anlagen müssen Crashsituationen präzise und realitätsnah abbilden. Um dieser Anforderung gerecht zu werden, müssen sie mit Veränderungen im allgemeinen Verkehrsgeschehen wie etwa neuen Antriebs- und Mobilitätskonzepten, aber auch mit der Weiterentwicklung der Automobiltechnik Schritt halten. Ein Beispiel: Aktive Bremsassistenten und elektronische Frühwarnsysteme im Auto verringern seit Jahren die Zahl der ungebremsten und damit besonders schweren Kollisionen. Der ungebremste Crash wird mehr und mehr zur Ausnahme, statt zur Regel. Damit ergibt sich die Notwendigkeit, Tests von Fahrzeugen, Rückhaltesystemen und anderen Sicherheitskomponenten dieser neuen Realität anzupassen. Hierfür bringt MESSRING aktuell eine dringend benötigte Innovation auf den Markt: Die M=BRAKE. Das neuartige Bremssystem für Crashtestanlagen ist in der Lage, vorab definierte Bremsprofile im Rahmen von Schlitten- oder Fahrzeugtests präzise und jederzeit reproduzierbar abzufahren. Es ist weltweit das erste Subsystem, mit dem sich das Eingreifen von Bremsassistenzsystemen vor dem eigentlichen Crash simulieren und damit in den eigentlichen Testversuch integrieren lässt. Auch Bremsvorgänge des Fahrers lassen sich ohne großen Aufwand individuell nachstellen.
Die M=BRAKE ist für Schlitten oder Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von bis zu 5.200 kg, einer maximalen Verzögerung von 0,8 g sowie einer Höchstgeschwindigkeit bis 100 km/h ausgelegt. Einzelne Bremsvorgänge oder Pre-Crash-Bremsszenarien können über die Steuerungssoftware CrashSoft von MESSRING individuell definiert und eingespeist werden. Auch Car-to-Car-Versuche mit Heck- oder Frontalaufprall lassen sich problemlos realisieren.
Sie kann problemlos und ohne Ausfallzeiten in den mit MESSRINGs MicroTrack ausgestatteten Crashtest-Anlagen integriert werden. Die M=BRAKE wird jeweils mit dem Fahrzeug oder Schlitten verbunden und wie ein Trolley im MicroTrack Schienensystem der Crashtest-Anlage nachgezogen. Über ein Schleppkabel empfängt die M=BRAKE die Signale von CrashSoft, wo die vorab programmierten Bremsprofile gespeichert sind. Eine Hydraulikeinheit auf dem Trolley erzeugt den entsprechenden Druck (bis zu 150 bar). Insgesamt 16 Bremszylinder, die von innen gegen das MicroTrack Schienensystem gepresst werden, sorgen für den benötigten Bremsdruck und verzögern das Fahrzeug oder den Schlitten wie vorgesehen.
„Mit der M=BRAKE kann man deutlich akkurater und definierter bremsen, als das bisher der Fall war“, so Dierk Arp, Geschäftsführer von MESSRING. „Das rückt die entsprechenden Testversuche ein entscheidendes Stück näher an die Realität auf der Straße.“ Das Einnicken eines Fahrzeugs vor dem Aufprall, das sich beispielsweise durch eine Notbremsung ergibt, lässt sich damit ebenso nachstellen, wie etwa Veränderungen in der Position des Dummys oder der Stellung von Kopf, Rumpf und Beinen. Dazu kommen Auswirkungen der Pre-Crash-Bremsvorgänge auf die Gurtspannung, das Fahrzeuginterieur oder auch auf eingebaute Kindersitze.
„Wir haben die M=BRAKE auf Nachfrage der Automobilindustrie entwickelt. Hier gibt es aktuell einen enormen Bedarf an Lösungen, die dabei helfen, aktive Sicherheitssysteme wie zum Beispiel den aktiven Bremsassistenten in die klassischen Crashversuche zu integrieren,“ so Dierk Arp.
Wie groß dieser Bedarf ist, zeigt die Tatsache, dass verschiedene Exemplare der M=BRAKE bereits an Anlagenbetreiber in Deutschland, China und Kanada verkauft wurden.